
Warum füttere ich meinem Hund kein Trockenfutter?
- Diana Duquenoy
- 17. März
- 8 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. März

Warum ich meinem Hund kein Trockenfutter gebe
Es gibt viele Gründe, warum Hundebesitzer darauf verzichten, ihren Hund mit Trockenfutter zu füttern. Obwohl es für die Bequemlichkeit und Langlebigkeit geschätzt wird, gibt es verschiedene gesundheitliche und praktische Überlegungen, die für viele Tierhalter die Entscheidung beeinflussen, auf frische oder nasse Nahrung umzustellen.
1. Mangel an Feuchtigkeit
Ein Hauptgrund, warum ich auf Trockenfutter verzichten, ist der Mangel an Feuchtigkeit. Hunde sind, wie alle Lebewesen, auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme angewiesen, um ihre Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Während das Trockenfutter keinerlei Feuchtigkeit enthält, besteht die natürliche Nahrung von Hunden – insbesondere in freier Wildbahn – zum Beispiel aus frischem Fleisch, das zu etwa 70-80 % aus Wasser besteht.
Ein Hund, der ausschließlich mit Trockenfutter gefüttert wird, muss wesentlich mehr trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Leider neigen viele Hunde dazu, nicht genug Wasser zu trinken, was zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen führen kann, wie etwa Nierenproblemen, Harnwegserkrankungen und Blasensteinen.
2. Mangel an natürlichen Zutaten
Trockenfutter besteht in der Regel aus industriell verarbeiteten Zutaten, die nicht unbedingt die natürlichen Bedürfnisse eines Hundes widerspiegeln. Die meisten Trockenfuttermarken enthalten eine Mischung aus Fleischmehl (oft minderwertig), Getreide, Konservierungsstoffen, Aromen und anderen chemischen Zusätzen. Diese Zutaten werden in einer Weise verarbeitet, die zwar billig ist, aber nicht unbedingt den Ernährungsbedürfnissen eines Hundes entspricht.
Ein häufiges Problem ist, dass Trockenfutter oft viel Getreide und wenig hochwertiges Fleisch enthält. In der Wildnis sind Hunde carnivore Tiere, das bedeutet, dass ihr Körper darauf ausgelegt ist, tierische Produkte zu verarbeiten. Doch viele Trockenfuttermarken listen Getreidearten wie Mais, Weizen und Reis an erster Stelle, was das Futter zwar billiger macht, aber nicht die optimale Ernährung für deinen Hund gewährleistet.
3. Verarbeitete Zutaten und Zusatzstoffe
Zusätzlich zu den minderwertigen Zutaten kommen bei Trockenfutter viele Zusatzstoffe zum Einsatz, die langfristig nicht ideal für den Hund sind. Konservierungsstoffe wie BHA (Butylhydroxyanisol) oder BHT (Butylhydroxytoluol), Farbstoffe und Aromen werden häufig hinzugefügt, um das Futter länger haltbar und appetitlicher zu machen. Diese künstlichen Zutaten können die Gesundheit des Hundes negativ beeinflussen, insbesondere die Darmflora und das Immunsystem.
Bei der Herstellung von Trockenfutter werden die Zutaten oft bei sehr hohen Temperaturen verarbeitet, was die Nährstoffe zerstören kann. Das bedeutet, dass das Futter möglicherweise weniger Vitamine und Mineralstoffe enthält, als es auf den ersten Blick scheint.
4. Zahngesundheit
Ein weiterer Aspekt, der gegen Trockenfutter spricht, ist die Zahngesundheit. Es wird häufig angenommen, dass das Kauen auf Trockenfutter den Hund dabei unterstützt, Zahnstein und Plaque zu reduzieren. In Wirklichkeit kann Trockenfutter jedoch auch zu einer schlechten Mundgesundheit führen. Das Futter ist oft so hart, dass es den Zahnschmelz beschädigen kann, ohne effektiv Plaque zu entfernen. In einigen Fällen führt es sogar zu einer erhöhten Zahnbelagbildung.
Ein Hund, der regelmäßig Trockenfutter frisst, hat möglicherweise mehr Zahnprobleme als ein Hund, der nasses oder selbstgekochtes Futter erhält, da das nasse Futter besser für die Mundhygiene ist und weniger Zahnstein verursacht. Viele Hunde, die regelmäßig Trockenfutter fressen, entwickeln im Laufe der Zeit Zahnfleischentzündungen und andere Zahnprobleme, die eine teure Zahnpflege erfordern.
5. Fett- und Kohlenhydratanteil
Trockenfutter enthält in der Regel hohe Anteile an Kohlenhydraten und Fetten, die nicht immer gut für die Gesundheit des Hundes sind. Kohlenhydrate wie Reis, Mais und Weizen dienen in erster Linie als billige Füllstoffe, die die Hundefutterindustrie verwenden kann, um den Preis niedrig zu halten. Diese Kohlenhydrate sind für Hunde nicht immer leicht verdaulich und können zu Gewichtszunahme, Diabetes und anderen Stoffwechselproblemen führen.
Insbesondere bei Übergewichtigen Hunden oder solchen, die wenig Bewegung bekommen, kann ein hoher Anteil an Kohlenhydraten und Fetten im Trockenfutter dazu beitragen, dass der Hund schnell an Gewicht zunimmt, was auf Dauer zu gesundheitlichen Problemen führen kann.
6. Künstliche Aromastoffe und Geschmacksverstärker
Viele Trockenfuttermarken setzen auf künstliche Aromastoffe und Geschmacksverstärker, um das Futter schmackhafter zu machen. Während es dem Hund anfangs möglicherweise gut schmeckt, sind diese Zusätze alles andere als gesund. Sie können im Körper des Hundes verschiedene Reaktionen auslösen, wie etwa allergische Reaktionen oder Verdauungsprobleme. Zudem gewöhnen sich Hunde an diese künstlichen Geschmacksstoffe und können wählerischer beim Fressen werden.
7. Unzureichende Nährstoffdichte
Die Nährstoffdichte von Trockenfutter ist nicht immer so hoch, wie sie erscheinen mag. Da es stark verarbeitet ist, sind viele Nährstoffe verloren gegangen oder durch künstliche Vitamine und Mineralien ersetzt worden, die nicht so gut vom Hundekörper aufgenommen werden. Ein frisch zubereitetes Futter oder Nassfutter enthält in der Regel mehr bioverfügbare Nährstoffe, die vom Hund leichter aufgenommen werden können.
8. Die Ursprünge des Trockenfutter
Trockenfutter entstand in der Nachkriegszeit und wurde zunächst als Notlösung verwendet. Während des Zweiten Weltkriegs gab es wenig Fleisch und Ressourcen, daher suchte man nach einer kostengünstigen Möglichkeit, die Hunde zu füttern. Trockenfutter war einfach zu lagern und zu transportieren und hatte eine lange Haltbarkeit. In der Nachkriegszeit wurde es weiterentwickelt und ist heute weit verbreitet. Es war eine praktische Lösung, aber nicht unbedingt die beste, wenn es um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Hunden geht.
9. Fehlende individuelle Anpassung
Ein weiterer Nachteil von Trockenfutter ist, dass es oft nicht auf die individuellen Bedürfnisse des Hundes abgestimmt ist. Jeder Hund hat einzigartige Anforderungen, basierend auf seiner Rasse, Größe, Aktivitätsniveau und etwaigen gesundheitlichen Problemen. Während es Spezialdiäten gibt, die für bestimmte Bedingungen wie Allergien oder Übergewicht entwickelt wurden, ist die Anpassung von Trockenfutter an diese individuellen Bedürfnisse nicht immer optimal.
Die Auswirkung von Trockenfutter auf die Darmflora deines Hundes
Trockenfutter: Wie es die Verdauung und die Darmflora deines Hundes beeinflusst
Trockenfutter ist eine der gängigsten Futtermethoden für Hunde, da es bequem, haltbar und einfach zu lagern ist. Es wird von vielen Hundehaltern bevorzugt, da es eine lang anhaltende Frische garantiert und einfach zu dosieren ist. Doch wie gut ist Trockenfutter wirklich für deinen Hund? Insbesondere, wenn man berücksichtigt, wie sehr es die Verdauung und die Darmflora beeinträchtigen kann. In diesem Bericht gehen wir detailliert auf die Herstellung von Trockenfutter ein, untersuchen, wie sich der hohe Verarbeitungsgrad auf die Verdauung und die Darmgesundheit deines Hundes auswirkt und warum es möglicherweise nicht die beste Wahl für deinen Hund sein könnte.
1. Herstellung von Trockenfutter – Der Extrusionsprozess
Trockenfutter wird in der Regel im Extrusionsverfahren hergestellt. Bei diesem Verfahren werden die Zutaten des Futters extrem hohen Temperaturen und Druck ausgesetzt, um die Zutaten zu „kochen“ und dann in die typischen Krokettformen zu bringen. Dieser Vorgang hat sowohl Vorteile als auch erhebliche Nachteile.
- Hohe Temperaturen und Druck: Das Extrusionsverfahren verändert die Struktur der Zutaten erheblich. Die hohe Hitze zerstört nicht nur nützliche Enzyme und Vitamine, sondern verändert auch die Proteinstruktur. Dies kann die biologische Verfügbarkeit von Nährstoffen verringern, sodass dein Hund diese weniger effizient aufnehmen kann.
- Verlust von Nährstoffen: Die meisten Vitamine und Mineralien im Futter sind empfindlich gegenüber der Hitze und werden während des Verarbeitungsprozesses zerstört. Um diesen Verlust auszugleichen, fügen Hersteller dem Futter nach der Extrusion oft synthetische Vitamine und Mineralstoffe hinzu. Leider können diese künstlichen Zusätze für den Hund weniger wirksam und schwerer verdaulich sein als natürliche Nährstoffe.
2. Wie Trockenfutter die Verdauung beeinflusst
Die Verdauung deines Hundes ist darauf ausgelegt, verschiedene Nahrungsbestandteile, insbesondere Proteine, Fette und Kohlenhydrate, in einfachere Bausteine zu zerlegen. Dieser Prozess findet hauptsächlich im Magen und Dünndarm statt, wobei eine gesunde und vielfältige Darmflora eine entscheidende Rolle spielt.
Reduzierte Verdauungsaktivität
Trockenfutter wird durch den hohen Verarbeitungsgrad so optimiert, dass es für den Hund möglichst leicht verdaulich ist. Dies bedeutet jedoch, dass der Hund weniger „Arbeit“ bei der Verdauung leisten muss. Diese geringe Verdauungsarbeit hat mehrere Auswirkungen:
Weniger aktive Verdauung: Normalerweise sind Hunde in der Lage, rohe oder weniger verarbeitete Lebensmittel zu verdauen, indem sie ihre eigenen Verdauungsenzyme einsetzen. Bei Trockenfutter jedoch sind viele der Nahrungsbestandteile bereits in einer vorverdauten Form. Während dies den Verdauungsprozess vereinfacht, bedeutet es auch, dass der Hund weniger natürliche Enzyme und Bakterien benötigt, um die Nahrung abzubauen.
Reduzierte Aktivität der Darmflora: Die Darmflora deines Hundes besteht aus einer Vielzahl von Mikroben, die für eine gesunde Verdauung verantwortlich sind. Diese Mikroben helfen dabei, komplexe Nahrungsbestandteile zu verdauen, die vom Körper nicht direkt verarbeitet werden können. Wenn die Nahrung jedoch bereits vorverarbeitet ist, bedeutet das, dass diese Mikroben weniger aktiv sind. Eine weniger aktive Mikrobenvielfalt führt zu einem Ungleichgewicht im Darm, was langfristig die Gesundheit des Darms beeinträchtigen kann.
Fehlende natürliche Enzyme
Ein weiteres Problem bei Trockenfutter ist der Verlust von natürlichen Enzymen, die bei der Verdauung helfen. Rohes Fleisch, Gemüse und andere natürliche Nahrungsmittel enthalten Enzyme, die die Verdauung unterstützen. Diese Enzyme werden jedoch bei der Verarbeitung von Trockenfutter zerstört. Ohne diese Enzyme muss der Hund stärker auf seine eigenen Verdauungskräfte zurückgreifen, was zusätzlichen Stress für den Verdauungstrakt bedeutet.
3. Auswirkungen auf die Darmflora
Die Darmflora deines Hundes besteht aus Milliarden von Mikroben, die für eine gesunde Verdauung und Immunabwehr notwendig sind. Wenn die Mikrobiota gestört wird, können verschiedene gesundheitliche Probleme entstehen, darunter:
Verdauungsprobleme: Eine unausgewogene Darmflora führt oft zu Problemen wie Blähungen, Durchfall, Verstopfung oder sogar chronischen Erkrankungen wie IBD (entzündliche Darmerkrankung).
Unverträglichkeiten und Allergien: Trockenfutter, insbesondere das, das viele Getreide oder Kohlenhydrate enthält, kann bei manchen Hunden zu Verdauungsproblemen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten führen. Hunde können bestimmte Zutaten wie Mais, Weizen oder Soja nicht immer optimal verdauen, was zu Magen-Darm-Beschwerden oder Hautreaktionen führen kann.
Wechselwirkungen mit Antibiotika: Eine gestörte Mikrobiota kann auch die Wirkung von Antibiotika beeinträchtigen und die Genesung nach einer Erkrankung verzögern.
4. Getreide und Kohlenhydrate – Was passiert, wenn sie überhandnehmen?
Trockenfutter enthält häufig große Mengen an Getreide und Kohlenhydraten. Diese Zutaten dienen in erster Linie als Füllstoffe und als Energiequelle, aber sie sind für den Hund nicht optimal. Hunde sind von Natur aus Karnivoren, das bedeutet, dass ihr Verdauungssystem hauptsächlich darauf ausgelegt ist, tierische Produkte zu verarbeiten, nicht Getreide oder Kohlenhydrate.
Getreide als Füllstoff: Getreide wie Mais, Weizen oder Reis hat einen hohen Kohlenhydratgehalt, was bedeutet, dass Hunde viel Energie aus Zucker gewinnen. Doch viele Hunde können diese Kohlenhydrate nicht effizient verdauen. Wenn Hunde über einen längeren Zeitraum mit einem hohen Anteil an Getreide und Kohlenhydraten gefüttert werden, kann dies zu Übergewicht, Zuckerkrankheit und einer gestörten Darmflora führen.
Unverdauliche Ballaststoffe: Während Ballaststoffe für die Verdauung wichtig sind, gibt es Ballaststoffe, die in großen Mengen für den Hund unverdaulich sind. Diese können den Darm belasten und Blähungen oder andere Verdauungsprobleme verursachen.
5. Unverträglichkeiten und Allergien durch Trockenfutter
Wie bereits erwähnt, können bestimmte Inhaltsstoffe in Trockenfutter Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien auslösen. Dies ist besonders problematisch, wenn das Trockenfutter viele synthetische Zusätze wie Konservierungsstoffe, Farb- und Aromastoffe enthält. Diese Zutaten sind nicht nur potenziell schädlich für die Gesundheit des Hundes, sondern sie können auch die Darmflora und das Immunsystem negativ beeinflussen. Die Symptome einer Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit können Hautirritationen, Magen-Darm-Beschwerden, Juckreiz und ständiges Kratzen sein.
6. Fazit: Warum Trockenfutter möglicherweise nicht die beste Wahl ist
Trockenfutter hat zweifellos einige praktische Vorteile wie einfache Handhabung, lange Haltbarkeit und gute Lagerung. Dennoch ist es aufgrund der hohen Verarbeitung und der begrenzten Verdauungsaktivität des Hundes ein nicht idealer Nahrungsbestandteil. Die ständige Belastung der Verdauung und der Darmflora, gepaart mit den möglichen Auswirkungen auf das Immunsystem, macht es fraglich, ob Trockenfutter die beste Wahl für deinen Hund ist, insbesondere auf lange Sicht.
Eine ausgewogenere Ernährung, die auf natürliche, rohe Zutaten setzt, könnte helfen, die Darmflora zu unterstützen und eine bessere Verdauung zu fördern. Hierbei sind frische, wenig verarbeitete Lebensmittel, die der Hund wirklich verdauen muss, von großem Vorteil. Entscheide dich für Futter, das weniger künstliche Zusatzstoffe und eine bessere Nährstoffzusammensetzung enthält. Die Gesundheit deines Hundes sollte immer im Vordergrund stehen, und das bedeutet, dass du bei der Futterwahl auf Qualität achten musst.
Es gibt viele Gründe, warum viele Hundebesitzer sich dafür entscheiden, ihrem Hund kein Trockenfutter zu geben. Die mangelnde Feuchtigkeit, die Verwendung minderwertiger Zutaten, der hohe Anteil an Getreide und künstlichen Zusatzstoffen sowie die Belastung für den Hundekörper machen Trockenfutter zu einer fragwürdigen Wahl für die Ernährung eines Hundes. Anstatt auf Trockenfutter zu setzen, kann es sinnvoll sein, auf Nassfutter, selbstgekochene Mahlzeiten oder BARF (biologisch artgerechte Rohfütterung) umzusteigen, um eine gesündere und artgerechtere Ernährung für den Hund sicherzustellen. Falls Du hier Fragen hast oder ich dich und deine Fellnase dabei unterstützen kann - schreib mich einfach an :)
Letztendlich sollte jeder Hundebesitzer sich gründlich über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Fütterungsoptionen informieren und gemeinsam mit einem Tierarzt die beste Wahl für den Hund treffen




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