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Warum frisst mein Hund Kot? – Ursachen, Lösungen und was du als Hundebesitzer wissen solltest


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Es ist eines dieser Themen, über das Hundebesitzer oft nur mit einem nervösen Lächeln sprechen – oder gar nicht. Du gehst nichtsahnend mit deinem Vierbeiner spazieren, und ehe du reagieren kannst, hat er etwas vom Boden aufgenommen... und frisst es. Es ist Kot – vielleicht von einem anderen Tier, vielleicht sogar menschlicher. Ekel mischt sich mit Sorge: Ist das normal? Ist mein Hund krank? Habe ich etwas falsch gemacht?

Lass uns eines vorwegnehmen: Du bist nicht allein. Und dein Hund ist nicht „eklig“ – sein Verhalten hat in den meisten Fällen klare Ursachen, die sich verstehen und verändern lassen.


Koprophagie – ein natürlicher, aber beunruhigender Instinkt


Das Fressen von Kot, medizinisch Koprophagie genannt, kann bei Hunden viele Gründe haben – und nicht alle sind krankhaft oder bedenklich. In der freien Natur ist dieses Verhalten gar nicht so ungewöhnlich: Wölfe und Wildhunde beseitigen mitunter den Kot kranker Rudelmitglieder, um Parasiten zu minimieren und das Lager sauber zu halten. Welpen wiederum lecken oft den After ihrer Mutter und fressen manchmal ihren eigenen Kot – ein Verhalten, das mit der Zeit normalerweise verschwindet.

Doch was, wenn ein erwachsener, gesunder Hund plötzlich damit beginnt?



Mögliche Ursachen – von Mangel bis Stress


Die Gründe für Koprophagie sind vielfältig. Hier sind die häufigsten Ursachen:

1. Nährstoffmangel oder Verdauungsprobleme

Wenn der Körper deines Hundes bestimmte Nährstoffe nicht ausreichend verwerten kann oder ihm etwas fehlt, kann er versuchen, dies über das Fressen von Kot auszugleichen. Besonders wenn der Kot noch halbverdaute Bestandteile enthält, wird er für den Hund interessant.

Tipp: Eine genaue Analyse der Fütterung und eine Überprüfung der Verdauung können helfen. Vielleicht ist die aktuelle Ernährung nicht optimal auf deinen Hund abgestimmt.

2. Langeweile oder fehlende Auslastung

Ein unterforderter Hund sucht sich Beschäftigung – und was für uns abstoßend ist, kann für ihn eine aufregende „Schnitzeljagd“ mit Belohnung sein.

Bewegung, Kopfarbeit und eine abwechslungsreiche Ernährung können hier Abhilfe schaffen.

3. Stress, Angst oder Zwangsstörungen

Manche Hunde fressen Kot aus Stress – sei es durch Einsamkeit, Überforderung, eine zu harte Erziehung oder traumatische Erfahrungen.

In solchen Fällen hilft es, an der Ursache zu arbeiten – mit Geduld, liebevoller Führung und eventuell Unterstützung durch einen Verhaltenstherapeuten.

4. Aufmerksamkeit suchen

Wenn dein Hund merkt, dass du auf das Verhalten extrem reagierst – sei es mit Schimpfen, Ekel oder Panik – kann es sein, dass er es wiederholt, um deine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Ignorieren, konsequentes Training und positive Verstärkung bei gewünschtem Verhalten sind hier wichtig.

5. Nachahmung oder Gewohnheit

Hunde lernen durch Beobachtung – und auch unerwünschtes Verhalten kann sich einschleichen, wenn es nicht frühzeitig unterbunden wird.



Manche Hunde finden Kot einfach... lecker (leider)


So unangenehm es für uns ist: Manche Hunde fressen Kot, weil er ihnen schlichtweg schmeckt. Das betrifft vor allem Kot, der stark riecht, noch halbverdaute Bestandteile enthält oder von bestimmten Tieren stammt.

Besonders häufig betroffen:

  • Menschenkot – Dieser enthält oft Reste stark verarbeiteter Nahrung, Zucker, Aromen oder Medikamente. Für den Hund riecht das interessant – und durch die enge Bindung zu uns Menschen wird es sogar als „wertvoll“ wahrgenommen.

  • Pferdekot oder Kuhfladen – Aufgrund der enthaltenen Pflanzenreste sind sie für viele Hunde wie ein „Salatbuffet“.

  • Kot von fleischfressenden Tieren (z. B. Katzen) – enthält noch viele Eiweißreste.

Wichtig ist: Nicht jeder Hund tut das aus Mangel, Stress oder Krankheit – manche finden es einfach lecker. Und das bedeutet, dass Erziehung, Konsequenz und Training gefragt sind, nicht zwangsläufig eine Futterumstellung – aber sie kann helfen, wenn der Hund besser gesättigt und zufrieden ist.





Vorsicht auf dem Acker: Was Hunde an Mist und Feldern reizt


Ein weiteres, oft unterschätztes Thema: Viele Hundebesitzer beobachten beim Spaziergang, dass ihr Hund anfängt, Erde zu fressen, zu scharren oder sich im Acker wälzt. Nicht selten leckt oder frisst er sogar Reste von Gülle oder Mist. Warum?

Viele Felder werden mit organischem Dünger behandelt – also mit Materialien, die aus tierischen Abfällen bestehen. Dazu gehören:


  • Knochenmehl

  • Blutmehl

  • Fisch- oder Schlachtabfälle

  • Gülle aus Massentierhaltung


Was für uns wie übel riechender Boden ist, ist für den Hund ein Cocktail aus intensiven Eiweißen und Aromen – ein regelrechter Lockstoff. Besonders neugierige oder hungrige Hunde stürzen sich darauf wie auf ein Festessen.


⚠️ Gefahr: Neben hygienischen Risiken (Bakterien, Parasiten) können auch Rückstände von Medikamenten, Pestiziden oder anderen Schadstoffen im Dünger enthalten sein.

Wenn dein Hund sich auf dem Feld „bedient“, solltest du besonders achtsam sein. Eine gezielte Auslastung, ein gut sitzendes Abbruchsignal oder notfalls ein Maulkorb können helfen. Auch hier kann eine bedarfsdeckende Ernährung dazu beitragen, das Verhalten zu reduzieren.


Ist das gefährlich?

Leider ja – das Fressen von Kot (egal welcher Herkunft) kann gesundheitliche Folgen haben. Neben Parasiten (z. B. Würmer, Giardien) drohen bakterielle Infektionen oder die Aufnahme giftiger Rückstände.

Wenn dein Hund regelmäßig Kot oder „Ackerleckereien“ frisst, solltest du:

  • tierärztlich abklären, ob gesundheitliche Probleme oder Mängel vorliegen.

  • eine individuelle Futteranalyse machen lassen – gern unterstütze ich dich dabei!

  • gezieltes Training beginnen, um das Verhalten zu unterbinden.





Was du tun kannst – und wie ich dir helfen kann

Als Ernährungsberater*in für Hunde weiß ich, wie sehr Verhalten und Ernährung zusammenhängen. Gerade bei scheinbar „ekelhaftem“ Verhalten wie Kotfressen lohnt sich der ganzheitliche Blick:👉 Ist der Hund gut versorgt?👉 Fühlt er sich ausgelastet?👉 Fehlt ihm vielleicht etwas im Napf oder im Alltag?

In meinem Blog findest du regelmäßig neue Artikel rund um Ernährung, Verhalten und Gesundheit bei Hunden – verständlich, liebevoll und fachlich fundiert. Und in meinem Onlineshop biete ich dir eine Auswahl an liebevoll gestalteten Portraits von deinem Liebling.


Fazit: Dein Hund ist nicht komisch – er braucht deine Hilfe

Das Fressen von Kot oder „ekligen Dingen“ im Freien ist ein Zeichen. Kein Grund zur Panik, aber ein klarer Hinweis, dass du genauer hinschauen darfst – mit Herz, Wissen und Geduld. Du bist für deinen Hund da, und gemeinsam könnt ihr neue Wege gehen.

Wenn du Fragen hast oder dir Unterstützung wünschst, melde dich gern bei mir. Ich freue mich, dich und deinen Hund kennenzulernen – für ein glückliches, gesundes Miteinander. 🐾

Lust auf mehr? Dann schaue immer wieder in meinen Blog nach oder stöbere direkt im Onlineshop nach Produkten, die deinem Hund guttun – von natürlichen Ergänzungsmitteln bis hin zu liebevoll ausgewählten Snacks.

 
 
 

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