Hat mein Hund eine Allergie oder Unverträglichkeit und was mache ich dann?
- Diana Duquenoy
- 8. März
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. März

Hypoallergenes Futter – Allergie oder Unverträglichkeit beim Hund?
Hypoallergenes Hundefutter wird oft als Lösung für Hunde mit Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten vermarktet. Doch was genau bedeutet "hypoallergen" und wie unterscheidet sich eine Allergie von einer Unverträglichkeit bei Hunden?
Was ist hypoallergenes Futter?
Hypoallergenes Futter ist speziell formuliert, um das Risiko von allergischen Reaktionen zu minimieren. Es enthält in der Regel Zutaten, die als weniger wahrscheinlich gelten, allergische Reaktionen auszulösen. Häufig werden in hypoallergenem Futter selten verwendete Proteinquellen oder neuartige Kohlenhydrate verwendet, um den Hund vor bekannten Auslösern zu schützen.
Unterschied zwischen Allergie und Unverträglichkeit:
1. Allergie:
- Definition: Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Proteine in der Nahrung. Das Immunsystem identifiziert diese als schädlich, obwohl sie für den Körper harmlos sind.
- Symptome: Hautprobleme wie Juckreiz, Rötungen oder Ekzeme, Ohrenentzündungen, Atemprobleme oder Verdauungsstörungen wie Erbrechen und Durchfall
- Beispiel: Ein Hund entwickelt eine Allergie gegen Huhn oder Rind und reagiert mit Hautausschlägen oder Juckreiz, wenn er diese Proteine zu sich nimmt.
2. Unverträglichkeit:
- Definition: Eine Unverträglichkeit, auch Intoleranz genannt, ist eine nicht-immunologische Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel. Das bedeutet, dass der Hund Schwierigkeiten hat, bestimmte Nahrungsmittel zu verdauen oder zu verarbeiten.
- Symptome: Häufiger Erbrechen, Durchfall oder Blähungen. Diese Symptome treten oft nach der Fütterung von bestimmten Nahrungsmitteln auf.
- Beispiel: Ein Hund verträgt kein Getreide oder hat Probleme mit Milchprodukten, was zu Verdauungsstörungen führt.
Warum ist hypoallergenes Futter hilfreich?
Hypoallergenes Futter kann helfen, sowohl Allergien als auch Unverträglichkeiten zu lindern, indem es Zutaten vermeidet, die häufige Auslöser sind. Wenn ein Hund beispielsweise eine Allergie gegen Huhn hat, kann hypoallergenes Futter mit einer anderen Proteinquelle wie Lamm oder Ente eine gute Alternative darstellen.
Wann ist hypoallergenes Futter notwendig?
- Allergien: Wenn dein Hund Anzeichen von allergischen Reaktionen zeigt, z.B. durch Hautprobleme, wiederkehrende Ohrenentzündungen oder Atemnot, kann hypoallergenes Futter helfen, den Körper zu entlasten.
- Unverträglichkeiten: Bei Verdauungsstörungen, die durch bestimmte Nahrungsmittel ausgelöst werden (wie Getreide oder bestimmte Fleischsorten), kann hypoallergenes Futter ebenfalls hilfreich sein.
Worauf solltest du achten?
- Tierarzt konsultieren: Bevor du auf hypoallergenes Futter umsteigst, ist es ratsam, einen Tierarzt zu konsultieren, um die Ursache der Symptome zu bestimmen.
- Langsame Umstellung: Bei der Umstellung auf hypoallergenes Futter sollte dies schrittweise erfolgen, um den Verdauungstrakt des Hundes nicht zu belasten.
- Lese die Zutatenliste: Achte darauf, dass das hypoallergene Futter keine Inhaltsstoffe enthält, die dein Hund möglicherweise auch nicht verträgt, wie z.B. bestimmte Konservierungsstoffe oder künstliche Farbstoffe.
Allgemein Auftretende Symptome von Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten beim Hund
Sowohl Nahrungsmittelallergien als auch Unverträglichkeiten können beim Hund eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die oft nicht sofort eindeutig auf eine Nahrungsmittelreaktion hindeuten. Hier sind die häufigsten Symptome, die auftreten können:
Symptome einer Nahrungsmittelallergie:
1. Hautprobleme:
- Juckreiz (Pruritus) und Hautausschläge
- Rötungen oder Ekzeme
- Hautausscheidungen, die zu Krusten oder Verkrustungen führen
- Haarausfall (besonders an bestimmten Stellen wie den Ohren oder Pfoten)
- Wiederkehrende Ohrenentzündungen (häufig mit Juckreiz und unangenehmem Geruch)
2. Verdauungsprobleme:
- Erbrechen oder Durchfall (häufig nach der Mahlzeit)
- Blähungen oder unangenehm riechender Stuhlgang
3. Atemprobleme:
- Husten oder Atemnot (selten, aber möglich bei einer starken Reaktion)
4. Augenprobleme:
- Tränende Augen oder rote Augen können ebenfalls auftreten, wenn eine allergische Reaktion vorliegt.
Symptome einer Nahrungsmittelunverträglichkeit (Intoleranz):
1. Verdauungsprobleme:
- Häufiges Erbrechen und/oder Durchfall
- Blähungen und Völlegefüh
- Schleim im Stuhl oder unangenehm riechender Kot
- Veränderungen der Stuhlgangkonsistenz, z.B. weicher oder wässriger Stuhl
2. Allgemeine Verdauungsstörungen:
- Appetitverlust oder verstärkter Appetit
- Gewichtsverlust aufgrund schlechter Verdauung
- Müdigkeit oder Schwäche aufgrund von Nährstoffmangel
3. Geringe Energie und Unwohlsein:
- Der Hund zeigt möglicherweise weniger Energie oder ist weniger aktiv als gewohnt.
Der Weg zur Diagnose:
Die Diagnose einer Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit erfolgt in mehreren Schritten und sollte immer unter der Anleitung eines Tierarztes durchgeführt werden.
1. Erste Untersuchung und Anamnese:
- Tierarztgespräch: Der Tierarzt wird eine gründliche Anamnese (Gespräch über den Gesundheitszustand) durchführen und nach den Symptomen des Hundes fragen. Es ist wichtig, alle Symptome genau zu dokumentieren und dem Tierarzt mitzuteilen.
- Fütterungsprotokoll: Der Tierarzt fragt möglicherweise nach der Fütterungshistorie des Hundes, um mögliche Zusammenhänge zwischen bestimmten Futtermitteln und den Symptomen zu erkennen.
2. Ausschlussdiagnose (Eliminationsdiät)
- Ausschluss von Allergenen: Der häufigste diagnostische Schritt bei Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit ist eine Eliminationsdiät. Dabei wird dem Hund eine sehr einfache, gut verträgliche Nahrung angeboten, die nur wenige Zutaten enthält (meist nur eine neue Proteinquelle und eine neue Kohlenhydratquelle, die der Hund noch nicht gegessen hat).
- Fütterung für mindestens 6-8 Wochen: In der Regel dauert eine Eliminationsdiät mindestens 6 bis 8 Wochen. Während dieser Zeit sollten keine anderen Nahrungsmittel oder Leckerlis gegeben werden, die die Symptome beeinflussen könnten.
3. Symptome beobachten:
- Wenn sich die Symptome während der Eliminationsdiät bessern, kann eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder -allergie als Ursache angenommen werden.
- Wenn keine Verbesserung auftritt, können andere Ursachen wie Parasiten, Hautinfektionen oder andere Krankheiten in Betracht gezogen werden.
4. Wiedereinführung von Nahrungsmitteln:
- Nach der Eliminationsdiät wird schrittweise eines nach dem anderen wieder in die Nahrung eingeführt, um genau festzustellen, welches Lebensmittel die Symptome auslöst.
- Dies hilft dabei, die genaue Ursache der Allergie oder Unverträglichkeit zu identifizieren.
5. Bluttests (optional):
- Bluttests zur Identifizierung von Allergien sind ebenfalls möglich, allerdings sind diese Tests nicht immer zuverlässig, da sie eher spezifische Antikörper nachweisen und nicht alle Arten von Nahrungsmittelallergien abdecken.
- Diese Tests sollten nur als ergänzende Maßnahme in Betracht gezogen werden.
6. Ernährungsberatung und langfristige Anpassung:
- Wenn eine Unverträglichkeit oder Allergie festgestellt wurde, empfiehlt der Tierarzt eine spezielle Diät, die keine problematischen Inhaltsstoffe enthält.
- Je nach Diagnose kann eine dauerhafte Fütterung mit hypoallergenem oder monoproteinigem Futter notwendig sein.
Fazit:
Die Diagnose von Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten bei Hunden kann herausfordernd sein und erfordert Geduld. Der Weg zur richtigen Diagnose umfasst eine detaillierte Untersuchung, eine Eliminationsdiät und gelegentlich zusätzliche Tests. Sobald die Ursache gefunden ist, kann eine geeignete Diät helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern. Bei Unsicherheiten sollte immer ein Tierarzt konsultiert werden, um sicherzustellen, dass alle möglichen Ursachen abgeklärt werden
Oft in hypoallergenem Hundefutter enthalten und hier näher erklärt:
Hydrolysiertes Protein und mögliche Gesundheitsrisiken
Hydrolysiertes Protein ist eine spezielle Form von Protein, bei der das Protein durch Enzyme oder Säuren in kleinere Fragmente (Peptide) zerlegt wird. Diese Form der Proteinverarbeitung wird häufig in der Herstellung von hypoallergenem Tierfutter eingesetzt, um Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten bei Hunden oder Katzen zu vermeiden, da die kleineren Proteinfragmente oft weniger entzündliche Reaktionen im Körper auslösen.
Was ist hydrolysiertes Protein?
- Hydrolysiertes Protein entsteht durch den sogenannten Hydrolysierungsprozess, bei dem Proteine (meist aus Fleisch, Fisch oder pflanzlichen Quellen) in kleinere Bestandteile wie Aminosäuren oder Peptide zerlegt werden. Diese kleinere Molekülgröße kann das Immunsystem nicht mehr als fremd erkennen, was das Risiko einer allergischen Reaktion verringert.
- In hypoallergenem Hundefutter oder in Diäten für Tiere mit Futterunverträglichkeiten wird hydrolysiertes Protein häufig als Hauptquelle für Eiweiß verwendet.
Krebsförderung durch hydrolysiertes Protein
Die Sorge, dass hydrolysiertes Protein Krebs fördern könnte, ist in der wissenschaftlichen Gemeinschaft umstritten und basiert auf einigen, aber nicht ausreichend belegten, Bedenken. Es gibt in der Tat Studien, die sich mit potenziellen Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit hydrolysierten Proteinen befassen, aber direkte und zuverlässige Beweise, dass hydrolysiertes Protein Krebserkrankungen fördert, sind bislang nicht vorhanden. Hier sind einige wichtige Punkte zu beachten:
1. Prozess der Hydrolyse und potenzielle Risiken:
- Einige Studien haben darauf hingewiesen, dass der Hydrolysierungsprozess, insbesondere wenn er unter extrem hohen Temperaturen durchgeführt wird, zur Bildung von schädlichen Nebenprodukten führen kann. Diese Nebenprodukte umfassen Aminosäuren wie Acrylamid oder heterocyclische Amine (HCAs), die in hohen Mengen als karzinogen gelten können. Aber der Zusammenhang zwischen diesen Stoffen und hydrolysiertem Protein in Tiernahrung wurde nicht ausreichend untersucht.
2. Acrylamid:
- Acrylamid ist eine chemische Substanz, die bei hohen Temperaturen (wie beim Kochen oder Frittieren) entstehen kann und in einigen Studien als potenziell krebserregend eingestuft wurde. In Bezug auf hydrolysiertes Protein ist jedoch noch keine spezifische, weit akzeptierte Forschung vorhanden, die zeigt, dass der Hydrolysierungsprozess in Tierfutter zu bedeutenden Acrylamidspiegeln führt, die eine Krebsgefahr darstellen würden.
3. Heterocyclische Amine (HCAs):
- Heterocyclische Amine entstehen bei der Erhitzung von tierischen Eiweißen, insbesondere bei hohen Temperaturen. Sie sind als potenziell krebserregend bekannt. Es gibt jedoch keine fundierten Studien, die zeigen, dass die Hydrolyse von Tierprotein zur Bildung von HCAs in einer Menge führt, die eine ernsthafte Gesundheitsgefahr für Tiere darstellen könnte.
Fehlende direkte Beweise:
- Bis heute gibt es keine ausreichenden und schlüssigen Studien, die beweisen, dass der Verzehr von hydrolysiertem Protein bei Tieren direkt zu Krebs führt. Während einige Bedenken hinsichtlich der Verwendung von Hochtemperaturtechniken und der Möglichkeit der Bildung von krebserregenden Stoffen bestehen, sind die bestehenden Daten zur tatsächlichen Gefahr unzureichend und nicht eindeutig
- Die Mehrheit der Studien konzentriert sich auf die allgemeine Toxizität von Zusatzstoffen in der Tierernährung und der Wirkung von Chemikalien, die während der Verarbeitung von Lebensmitteln entstehen. Ein direkter Zusammenhang zwischen hydrolysiertem Protein und Krebs bei Tieren ist bislang nicht nachgewiesen.
Empfohlene Vorgehensweise:
- Wahl des richtigen Futters: Wenn du dir Sorgen über den Einsatz von hydrolysiertem Protein oder anderen verarbeiteten Inhaltsstoffen machst, ist es wichtig, die Qualität des Hundefutters zu überprüfen. Achte darauf, dass die Zutaten aus hochwertigen, natürlichen Quellen stammen und nicht auf billige Füllstoffe oder künstliche Zusatzstoffe zurückgegriffen wird.
- Forschung und Studien beobachten: Da die Forschung in diesem Bereich weitergeht, empfiehlt es sich, regelmäßig aktuelle Studien zu Hydrolyseverfahren und deren potenziellen Auswirkungen zu verfolgen.
- Tierärztliche Beratung: Bei Bedenken bezüglich der Ernährung deines Haustiers oder spezieller Zutaten in Hundefutter ist es immer sinnvoll, den Rat eines Tierarztes oder Ernährungsberaters für Tiere einzuholen.
Fazit:
Obwohl es theoretische Bedenken über die Bildung potenziell schädlicher Substanzen beim Hydrolysierungsprozess gibt, gibt es keine abschließenden wissenschaftlichen Beweise, die zeigen, dass hydrolysiertes Protein direkt Krebs bei Tieren verursacht. Es ist wichtig, sich über die Zutaten im Futter deines Hundes zu informieren und auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung zu achten




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